Zu Hause fängt man keine Fische

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ZU HAUSE FÄNGT MAN KEINE FISCHE

Ihr kennt es bestimmt auch, wenn Ihr unter der Woche nicht viel oder gar nicht zum Angeln kommt. Die ganze Woche fiebert man nur dem Wochenende entgegen, um dann ein paar Stunden am Wasser zu verbringen.

Leider konnte ich letztes Jahr aus Gesundheitsgründen nicht auf die Messe gehen, und das obwohl die Angelmesse gerade um die Ecke ist bei mir. Wie ich gehört habe soll es eine kleine, aber feine Angelmesse sein

Zum Glück sind wir raus

Letzten Freitag war es endlich wieder so weit. Ich hatte mich die ganze Woche aufs Angeln gefreut und als ich dann nach der Arbeit etwas früher als sonst zu Hause war, war ich auf einmal so kaputt, dass ich am Überlegen war, doch erst am Sonntag raus zu gehen. Für Samstag war ja nur Regen angesagt, was sich dann aber doch nicht bewahrheitete. Das  wusste ich aber zu diesem Zeitpunkt noch nicht.

Also chillte ich am Freitag erst mal ein halbes Stündchen auf der Couch. Dann dachte ich mir, das kann es jetzt nicht sein. Ich hab doch nicht die ganze Woche mehr gearbeitet, damit ich am Freitag früher nach Hause kann und dann nichts tue?! Also packte ich schnell meine Sachen.

Abu Garcia Rocksweeper 2x und Kescher
Abu Garcia Rocksweeper 2x und Kescher

Zurück an den Lieblingsspot

Ich war schon ein paar Wochen nicht mehr an einer meiner Lieblingsstrecken gewesen und von daher beschloss ich dort mal wieder mein Glück zu versuchen. Nach etwas mehr als einer Stunde tat sich einfach gar nichts. Keine Fischaktivität auf dem Wasser, keine Nachläufer, keine Bisse, einfach gar nichts. Hmh, das war mal wieder sehr ernüchternd und ich wurde daran erinnert, warum ich da die letzten Wochen nicht mehr geangelt habe. Also musste über eine Alternative nachgedacht werden, denn nach Hause fahren war ja keine Option.

Kurzerhand beschloss ich ein paar extra Kilometer an einen Spot zu fahren, der die letzten Wochen recht gut Fisch gebracht hatte.  Am ersten Spot angekommen, versuchte ich mit einem Jig-Spinner mein Glück. Ich wollte mich nicht allzu lang an derselben Stelle aufhalten, daher kam es zu einem Stellenwechsel. Am nächsten Angelplatz dauerte es nicht lange und nach ein paar Würfen konnte ich innerhalb weniger Minuten zwei kleinere Barsche fangen. Es war zwar nicht mein Zielfisch für den Tag, da ich es auf Rapfen angelegt hatte, dennoch hab ich mich richtig über die Barsche gefreut. Zu Beginn der Tour sah es nämlich eher so aus, als würde gar kein Fisch gefangen werden.

Barsch auf Jigspinner
Kleiner Barsch

Danach Totenstille

Nach den beiden Barschen war dann nicht mehr viel los. Die Fische waren zwar noch aktiv, aber als dann die Sonne endgültig  verschwunden war, gab es auch keine Bisse mehr. Ich war trotzdem zufrieden, dass ich überhaupt noch etwas fangen konnte. Langsam und wiederwillig musste ich mich dann auf den Heimweg begeben.

Auf dem Rückweg bin ich noch an einer anderen Stelle vorbeigekommen und ich dachte, es kann ja nicht schaden, da nochmal ein paar Würfe zu machen. Ich musste aber  vorsichtig sein, da an der Stelle einige Äste und andere Hindernisse im Wasser waren und es schon ziemlich dunkel war.

Es dauerte keine zwei Würfe und auf einmal ließ es einen ordentlichen Schlag in der Rute. Ok, das war definitiv kein Hänger.

“vom Adrenalin mal wieder leicht zittrig”

Ich musste diesmal gar keinen richtigen Anhieb setzen. Der Fisch wollte wirklich den Köder und ist dermaßen in die Rute geknallt, dass ich sie nur anheben musste. Dann ging der gefühlt endlose Drill los. Ich versuchte den Fisch zu mir ans Ufer zu kurbeln und jedes Mal wenn ich ein paar Meter Schnur eingeholt hatte, nahm er wieder Schnur. Also schnell noch die Bremse etwas zugedreht und das Kräftemessen ging schon weiter. Es war wirklich ein schöner Drill mit ein paar heftigen Kopfstößen. Zwischendrin hatte ich tierisch Angst den Fisch zu verlieren, da ich bereits die letzten Wochen zwei wirklich gute Fische beim Drill verloren hatte. Am Freitag war es aber anders und nach ein paar Minuten hatte ich den Fisch endlich da wo ich ihn haben wollte, nämlich sicher in meinem Kescher. Ich staunte nicht schlecht, als ich den Kämpfer dann in voller Pracht sah. Es war ein schöner, gutgenährter Rapfen. So einen schweren und großen Rapfen habe ich davor noch nicht gefangen. An dem Abend habe ich wirklich mit allem gerechnet, aber nicht mehr mit einem Rapfen. Ich war mega glücklich und vom Adrenalin mal wieder leicht zittrig. Zum Glück hat mir Andi beim Keschern geholfen und gleich noch ein paar Bilder geschossen. Ich weiß nicht, wer am Ende mehr fertig war. Der Fisch oder ich?!

Den Zu Hause fängt man keine Fische

In der Zwischenzeit war es schon komplett dunkel geworden und so war es wirklich Zeit zu gehen.

Fakt ist, wäre ich mit meinem Hintern faul auf der Couch gelegen, hätte ich diesen schönen Fisch nicht gefangen. Es hat sich also mal wieder gelohnt auf den Kopf zu hören und nicht auf den müden Körper.

Über den Autor

Ich heiße Judith und bin über Andi zum Angeln gekommen. Mein Zielfisch ist natürlich der Barsch! Ich versuche so oft wie möglich am Wasser zu sein, da ich gerne in der Natur bin und es für mich nicht´s schöneres als Angeln gibt.

9 Kommentare bei"Zu Hause fängt man keine Fische"

  1. Samuel Braun

    Hey Petri!
    wirklich mal wieder ein toller Artikel. Es macht mir sehr Spaß den Blog zu lesen und kann es immer kaum abwarten bis ein neuer Artikel online ist.
    Herzliche Grüße vom Bodensee. vor allem an dich mein lieber Andi.
    Gez. Samuel Braun

  2. Moin Judith,
    bin gerade auf dein Artikel hier gestoßen und habe ihn gern gelesen. Sehr spannend wie der Drill verlief, so macht Angeln spaß. Und echt top, dass du auf deinen Kopf gehört hast. Manchmal muss man sich etwas aufrappeln, aber dann wird man, wie man sieht, dafür belohnt.

    Dickes Petri!

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